Erprobung des »eEconic« für den volleektrischen Kommunaleinsatz

Artikel vom 5. August 2021

Der »eEconic« profitiert in Sachen Fahrzeugarchitektur von Daimler Trucks‘ globaler Plattformstrategie: Der Niederflur-Lkw basiert auf dem »eActros« für den schweren Verteilerverkehr.  So sind die zentralen technischen Spezifikationen weitgehend identisch. Der »eEconic« soll künftig in der Konfiguration als Abfallsammelfahrzeug die große Mehrheit der typischen Abfallsammelrouten ohne Zwischenladen abdecken – lokal, CO2-neutral und leise.

Mit großen Schritten Richtung Serie: Erprobung des Mercedes-Benz eEconic für den vollelektrischen Kommunaleinsatz läuft auf Hochtouren (Bild: Daimler Trucks).

Der »eEconic« mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 27 t soll zunächst mit der Radformel 6×2/ NLA in der Konfiguration als Abfallsammelfahrzeug auf den Markt kommen. Wie auch beim »eActros« ist das technologische Herzstück des »eEconic« die Antriebseinheit: eine E-Achse mit zwei integrierten Elektromotoren und Zwei-Gang-Getriebe. Der Serienfahrzeug wird mit drei Batteriepaketen mit jeweils einer Energie von rund 105 kWh ausgestattet. Die beiden flüssigkeitsgekühlten Motoren generieren eine Dauerleistung von 330 kW sowie eine Spitzenleistung von 400 kW. Hinzu kommt, dass bei vorausschauender Fahrweise durch Rekuperation elektrische Energie zurückgewonnen werden kann – gerade im Stop-and-Go-Betrieb beim Müllsammeln ein großer Vorteil. Im Anschluss an die Tagestouren können die Batterien des E-Lkw mit bis zu 160 kW auf den Betriebshöfen der Kunden aufgeladen werden.

Entwickelt für den Kommunaleinsatz: sicher, effizient, ergonomisch, umweltfreundlich

Bewährte Merkmale des konventionellen »Econic«, die von Kunden besonders geschätzt werden, finden sich auch in der elektrischen Version wieder. So bietet beispielsweise die tief gezogene Panoramascheibe des »DirectVision-Fahrerhauses« mit niedriger Sitzposition dem Fahrer direkten Sichtkontakt mit anderen Verkehrsteilnehmern und ermöglicht einen sehr guten Überblick über den Straßenverkehr. Einen ergonomischen Vorteil hat außerdem der niedrige Ein- und Ausstieg ins geräumige Fahrerhaus, das Platz für bis zu vier Personen bietet. Vor allem im urbanen Einsatz punktet der Lkw nicht nur mit seinem lokal CO2-neutralen Antrieb, sondern auch mit geringeren Lärmemissionen – gerade auch in den frühen Morgenstunden.

Ganzheitliches Ökosystem mit Beratungsangeboten

Um Kunden beim Umstieg auf die E-Mobilität bei jedem Schritt zu unterstützen, bettet Mercedes-Benz Trucks den »eEconic« – wie auch den »eActros« – in ein Ökosystem ein, das auch Beratungs- und Serviceangebote sowie digitale Lösungen für eine hohe Fahrzeugnutzung und Optimierung der Gesamtkosten umfasst. So soll zum Beispiel anhand bestehender Fahrstrecken ein möglichst realistisches und aussagekräftiges Nutzungsprofil ermittelt werden. Ebenfalls Bestandteil des sogenannten eConsulting sind neben der Elektrifizierung des Betriebshofs auch, je nach Kundenwunsch, alle Fragen der Planung, Beantragung und Umsetzung rund um die Ladeinfrastruktur sowie die Netzanbindung – Mercedes-Benz Trucks hat hierfür eigens eine strategische Partnerschaft mit Siemens Smart Infrastructure, ENGIE und EVBox Group geschlossen. Auch gibt Mercedes-Benz Trucks auf Wunsch Hilfestellung bei der Identifikation möglicher öffentlicher Förderungen von Infrastruktur und Fahrzeugen.

Der Start der Serienproduktion ist in 2022 im Mercedes-Benz Werk Wörth geplant (Bild: Daimler Trucks).

Elektrifizierung des Portfolios mit Batterie und Brennstoffzelle

Die Daimler Truck AG hat die Ambition, bis zum Jahr 2039 in Europa, Japan und Nordamerika nur noch Neufahrzeuge anzubieten, die im Fahrbetrieb (»tank-to-wheel«) CO2-neutral sind. Bereits bis zum Jahr 2022 soll das Fahrzeugportfolio der Daimler Truck AG in den Hauptabsatzregionen Europa, USA und Japan Serienfahrzeuge mit batterieelektrischem Antrieb umfassen. Ab 2027 will das Unternehmen sein Fahrzeugangebot zusätzlich um Serienfahrzeuge mit wasserstoffbasiertem Brennstoffzellenantrieb ergänzen. Ein CO2-neutraler Transport auf den Straßen bis 2050 ist das ultimative Ziel.

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