Im Gespräch mit Frank Zander

Artikel vom 25. Januar 2023
Kommunaltraktoren für den Betriebs- und Winterdienst

JCB ist ein internationaler Platzhirsch in der Baubranche und in der Agrarwirtschaft. Seit Gründung im Jahr 1945 pflastern zahlreiche Innovationen und Patente den Weg des Unternehmens mit Sitz im britischen Uttoxeter, das heute insbesondere als Weltmarktführer im Bereich Teleskoplader bekannt ist. Was JCB für den Kommunalbereich anbietet, erzählt Frank Zander, Geschäftsführer von JCB Deutschland, im Interview.

»JCB Pothole-Pro« – eine 3-in-1-Lösung für die schnelle Schlaglochreparatur (Bild: JCB).

»JCB Pothole-Pro« – eine 3-in-1-Lösung für die schnelle Schlaglochreparatur (Bild: JCB).

Herr Zander, eine der jüngsten JCB-Innovationen ist eine Kommunalmaschine, der »Pothole Pro«. Können Sie mehr zu dieser Maschine sagen?

Der »Pothole Pro« ist eine Maschine, die speziell auf die Reparatur von Schlaglöchern ausgelegt ist. Basierend auf einem unserer erfolgreichsten Mobilbagger-Modelle, dem »Hydradig«, bietet der »Pothole Pro« alle Funktionen, die für diese spezielle Aufgabe nötig sind, kombiniert in einer starken Maschine: das gleichmäßige Fräsen der Asphaltdecke, das präzise Schneiden der Kanten und das Auskehren des Fräsabschnitts als letzten Schritt vor der Füllung mit einem neuen Straßenbelag. Der ganze Prozess der Vorbereitung ist mit der Maschine sechs Mal schneller als mit der üblichen Vorgehensweise. Zudem ist sie gegenüber der bisherigen Handarbeit mit Fräse und Stemmhammer wesentlich ergonomischer und sicherer für die Arbeiter und verringert die Lärmbelästigung für Anwohner.

Waren die berühmten britischen Schlaglöcher ausschlaggebend für die Entwicklung einer Kommunalmaschine?

Vielleicht . . . (lacht), nein, letztlich reiht sich der »Pothole Pro« in eine ganze Reihe von JCB-Maschinen ein, die in Kommunen sehr erfolgreich eingesetzt werden.

Können Sie ein paar Beispiele nennen?

Unsere Walzen zum Beispiel werden nachfolgend zum »Pothole Pro« eingesetzt, um die aufgebrachte Asphaltdecke zu glätten und zu verdichten, aber auch im Bau von Gehwegen oder in der Erdverdichtung sind diese regelmäßig in Kommunen eingebunden. Der »Hydradig« ist eine Art Schweizer Taschenmesser unter den Mobilbaggern und kann ganzjährig für verschiedenste Tätigkeiten eingesetzt werden, zum Beispiel im urbanen Landschafts- und Straßenbau oder in der Sturmholzbeseitigung. Der »Fastrac«, insbesondere der neue »Fastrac iCON«, wird sogar in einer speziellen Kommunalausführung angeboten. Mit bis zu 65 km/h und ABS ausgestattet fährt die Maschine sicher und komfortabel bei jedem Wetter und wird mit entsprechenden Anbaugeräten gerne im Winterdienst eingesetzt. Auch in den schneefreien Monaten ist die Maschine, mit anderen Anbaugeräten ausgerüstet, bei vielfältigen Tätigkeiten im Einsatz, zum Beispiel bei Astschnittarbeiten oder auf Baustellen.

Und die Teleskoplader? Da ist JCB ja Marktführer.

Unsere kompakten Teleskoplader sind optimal für den Einsatz im innerstädtischen Bereich. Dank kompakter Abmaße ist das Arbeiten in engen Umgebungen problemlos möglich. Der »514-40« als kompakteste Maschine kann sogar auf einem Autoanhänger verfahren werden und ist so schnell am Einsatzort. Die Einsatzzwecke sind so flexibel wie die Maschinen selbst: das Verladen von Schüttgut, Pflegearbeiten im städtischen Bereich oder der Einsatz im Winterdienst. Das macht die Maschine zum perfekten Fahrzeug für den Bauhof.

Auch die weitere Ladetechnik sieht man in einigen Kommunen . . .

Stimmt! Unsere Radlader in allen Größen, von Kompaktmodellen für den Einsatz auf Friedhöfen über den Materialumschlag auf Bauhöfen bis hin zu großen Radladern in zum Beispiel Kläranlagen oder auch im Winterdienst sind im kommunalen Bereich unterwegs. Die »Wastemaster«-Modelle sind speziell für den Einsatz auf Abfallhöfen und Recyclinganlagen konzipiert: Sie sind besonders stark und robust, speziell geschützt und mit Kameratechnik und einer speziellen Bereifung ausgestattet.

Die Domäne des großen JCB Radlader« sind Abfallhöfe und Recyclinganlagen ( Bild: JCB).

Die Domäne der großen JCB Radlader« sind Abfallhöfe und Recyclinganlagen ( Bilder: JCB).

In Kommunen kommt auch der JCB-Baggerlader gerne zum Einsatz, da hier zwei Maschinen kombiniert werden, jedoch nur ein Maschinenführer benötigt wird. Mit einer Radladerschaufel vorne und einem Baggerlöffel hinten lässt sich eine Vielzahl an Arbeitsschritten mit nur einer Maschine durchführen. Der Sitz lässt sich drehen, sodass der Bediener sein Arbeitsfeld stets im Blick hat.

JCB tätigt große Investitionen in die Entwicklung alternativer Antriebstechnik. Können diese denn schon mit den konventionellen Antrieben mithalten?

Ja, wir haben für uns den Maßstab gesetzt, First Mover zu sein, wenn es um alternative Antriebe geht. Wir sind davon überzeugt, dass es je nach Einsatzgebiet, Einsatzhäufigkeit und Einsatzumfeld in Zukunft genau zugeschnittene Antriebskonzepte geben muss.

Der neue »JCB Minibagger« aus der E-Tech-Serie arbeitet vollelektrisch (Bild: JCB).

Der neue »JCB Minibagger« aus der E-Tech-Serie arbeitet vollelektrisch.

Kaum ein Baumaschinenhersteller hat so viel Erfahrung im Bau von Elektromaschinen. Unsere »E-Tech«-Reihe umfasst unter anderem Minibagger, Teleskoplader, Raddumper und Dumpster. Mit dem »JCB-Powerpack« haben wir eine Möglichkeit geschaffen, diese Maschinen vor Ort aufzuladen. Aber wir sind hier noch lange nicht am Ende.

Eine überaus vielseitig einsatzbare Maschine ist der »JCB Teleskoplader« Bild: JCB).

Eine überaus vielseitig einsatzbare Maschine ist der »JCB Teleskoplader«.

Für den Einsatz in Kommunen sind diese Maschinen wie geschaffen, denn sie reduzieren Lärm und Emissionen. Insbesondere bei Arbeiten in Parks, auf Friedhöfen, auf Spielplätzen oder in Wohngebieten ist dies ein entscheidender Vorteil. Zudem sehen wir bei einigen Nachbarländern bereits, dass Kommunen es in Ausschreibungen zur Bedingung machen, dass emissionsarme Maschinen eingesetzt werden. Mit Wasserstoff erforschen wir selbst eine weitere alternative Antriebsart. JCB hat 100 Millionen Pfund in das Projekt zur Herstellung hocheffizienter Wasserstoffmotoren investiert und verfügt derzeit über eine Reihe von Prototypmaschinen, die mit Wasserstoff betrieben werden. Unser »Teletruk«, ein Gabelstapler mit einem Teleskopausleger anstelle eines vertikalen Hubmastes, und Scherenbühnen vervollständigen derzeit unser Angebot an elektrischen Maschinen.

(Frank Zander, Geschäftsführer Deutschland)

Für manche Gegebenheiten ist der Dieselmotor nach wie vor unumgänglich, aber wir sehen ein sehr großes Potenzial für elektrische Antriebe, vor allem im Kompaktsegment, und generell wird das Thema Wasserstoff an Bedeutung gewinnen, insbesondere als Antrieb für schwere Maschinen mit hohem Energieverbrauch.

Frank Zander: »Für manche Gegebenheiten ist der Dieselmotor nach wie vor unumgänglich, aber wir sehen ein sehr großes Potenzial für elektrische Antriebe, vor allem im Kompaktsegment, und generell wird das Thema Wasserstoff an Bedeutung gewinnen, insbesondere als Antrieb für schwere Maschinen mit hohem Energieverbrauch.«

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