Unimog-Leistungsschau mit 40 Exponaten
Leichtlastwagen unter 7,5 t
»Zusammenkommen ist ein Beginn, Zusammenbleiben ist ein Fortschritt, Zusammenarbeiten führt zum Erfolg«: Diesem Motto getreu Henry Fords lud die RKF-Bleses GmbH im Mai 2023 zur großen Leistungsschau ein. Über 450 Fachbesucher erlebten eine beindruckende Veranstaltung auf dem Gelände des Forschungs- und Technologiezentrums Ladungssicherung Selm eGmbH.
Ein großes »Unimog-Stelldichein« fand im Mai 2023 in Selm nahe Dortmund statt (Bild: RKF Bleses)
Insgesamt 40 Exponate konnten in Augenschein genommen werden. Fachberater der Fahrzeughersteller und der Geräteindustrie standen dem interessierten Publikum aus den Bereichen Kommune, Lohnunternehmen und Dienstleister Rede und Antwort. Die Experten vom Fahrsicherheitszentrum LaSiSe demonstrierten live, wie wichtig eine gute Ladungssicherung auch im kommunalen Umfeld ist.
Überzeugende Unimog-Neuheiten
Das motortechnische Highlight waren die neuen leistungsgesteigerten Motoren »OM936« mit 260 kW/354 PS im Unimog »U435« und »U535«. Das Leistungsplus bietet im Transporteinsatz einen erheblichen Zugewinn. Die neue Hydrofeder im Unimog sorgt für ein konstantes Fahrniveau auch bei schweren Heck- oder Frontanbaugeräten und unterstützt mit 160 Millimetern Hubweg den Gerätewechsel. Neu ist die Unimog Komfortlenkung. Das elektrohydraulische System arbeitet geschwindigkeitsabhängig und erzeugt dadurch ein der Fahrsituation angepasstes Lenkgefühl. So werden die Lenkkräfte bei niedrigen Geschwindigkeiten und schweren Anbaugeräten reduziert.
Neue insektenfreundliche Mähköpfe
Die Artenvielfalt im Straßenbegleitgrün rückt immer mehr in den Fokus der Baulastträger. Deshalb wurden neben herkömmlicher Mähtechnik auch Öko-Mähköpfe der Gerätehersteller Mulag und Dücker vorgestellt.
Die Öko-Mähköpfe Dücker »SGG 1200« und Mulag »ECO 1200 plus« verhindern, dass Insekten bei der Mahd mit abgesaugt werden (Bild: RKF Bleses).
Beim Mulag »ECO 1200 Plus« kürzt ein unten geschlossenes Scheibenmähwerk das Gras. Das zerkleinerte Gut wird abgesaugt und in den Anhänger geblasen. Vor dem Scheibenmähwerk montierte Kettenbehänge scheuchen die Kleinlebewesen auf, sodass sie nicht vom Luftstrom mitgerissen werden. Das Dücker Schneid-Greif-Gebläse »SGG 1200« arbeitet mit einem insektenschonenden Doppelmessermähwerk. Über bewegliche Förderarme passiert das Schnittgut einen nach unten offenen Leitkorridor zum Fördergebläse. Dieses beschleunigt das Schnittgut und bläst es in einen heckseitigen Kippbunker. Da das Fördergebläse keinen Sogeffekt erzeugt, werden Insekten und Kleinlebewesen geschont und verbleiben auf der Grasnarbe.
Wassertechnik – ein aktuelles Thema
Das Wässern von Pflanzen, Binden von Staub oder Reinigen von Straßen nach Unwetterereignissen nimmt, klimabedingt, immer mehr Raum ein. Entsprechende Techniklösungen konnten sich die Besucher ausführlich ansehen.
Dücker Bewässerungssystem mit einem Fassungsvermögen von 4500 Litern Wasser und einem Ausleger mit Gießbrause (Bild: RKF Bleses).
Bis zu 4500 Liter Wasser können auf dem vorgestellten Unimog »U423« transportiert werden. Der auf dem Bauhof vorhandene Mähausleger wird zum Gießarm. Eine Schwemmanlage an der Front des Unimog reinigt empfindliche Pflasterbereiche wesentlich schonender als herkömmliche Kehrmaschinen.
Unimog »U423« mit zapfwellenangetriebener Dücker Frontkehrmaschine mit Schmutzkratzer, Sprühbalken und einem 4300-Liter-Wassertank auf den Kugelpunkten (Bild: RKF Bleses).
Hochwasserbedingte Verschmutzungen kann man mit der zapfwellengetriebenen Dücker-Frontkehrmaschine mit Kratzleiste vorn und Sprühbalken hinter dem Besen beseitigen.
Apropos Wasser: der Unimog wird als Tanklöschfahrzeug für die Feuerwehr immer interessanter. Die Vegetationsbrandbekämpfung einerseits und Hochwasserlagen andererseits rücken immer mehr in den Fokus. Entsprechende Technik muss vorgehalten werden. Drei Unimog mit Tanklöschaufbauten konnten sich die Besucher der Leistungsschau ansehen. Die kompakten Abmessungen für enge Innenstädte und Waldwege, die hohe Geländegängigkeit und die Watfähigkeit von 1,20 Metern des Unimog sind ausschlaggebend, um beiden Schadenslagen gewachsen zu sein.
Unimog mit Kran, kompakter geht es nicht
Gleich drei unterschiedliche Krangrößen, aufgebaut auf verschiedenen Unimog, konnten in Augenschein genommen werden.
Unimog »U530« mit Palfinger-Kran »PK30.002 TEC 7« und mit Arbeitskorb, aufgebaut durch die Firma Eggers Fahrzeugbau (Bild: RKF Bleses).
»Die kompakten Abmessungen des Unimog plus größtmöglichem Kran und der Möglichkeit, einen 12-Meter-Materialanhänger mitzuführen, machen den Unimog als Kranträgerfahrzeug so beliebt«, meint Olaf Kossens von der Firma Eggers Fahrzeugbau zu seinem Exponat, einem »U530« mit Palfinger Ladekran »PK 30002 TEC 7« und Pfeilabstützung. Ein Zusatzknickarm verlängert die Auslage nochmal um 8 Meter. Als weitere Kranexponate waren ein »U535« mit einem »PK 34002« von der Firma Werner und ein kompakter »U427« mit einem Effer-Ladekran »215-5S« zu sehen.
Flexible Transport- und Arbeitslösungen
Für den schnellen und flexiblen Aufbauwechsel oder Arbeitsmaschinen- und Baustofftransport wurden Wechselsysteme auf dem Unimog vorgestellt. Ebenerdig und rückenschonend können Rasenmäher, Straßenabsperrungen sowie Baumaterialien be- und entladen werden. Ob der Anwender mehr zum Abroller neigt, wie ihn zum Beispiel die Gemeinde Reichshof auf einem Unimog »U430« nutzt, oder ein Absetzsystem von Jotha auf einem »U423« bevorzugt, ist eine Frage der Einsatzphilosophie.
Absetzer von Jotha oder Abroller von Palfinger. Die Frage ist: was passt am besten zum Betriebsablauf? Pritschenwechselsysteme auf Unimog werden immer beliebter. Schneller Gerätewechsel und Ladekante Null überzeugen (Bild: RKF Bleses).
Sinkkästen zu reinigen kann ein für die Mitarbeiter beschwerlicher Job sein. Außer man findet Wege, die schweren Gußroste auch bei widrigen Umständen vom Fahrerplatz aus anzuheben.
Der Allroundmaster hebt den schweren Kanaldeckel mit einem Elektromagneten an und saugt Blätter, Sand und Kies aus dem Sinkkasten. An einem Unimog »U430« war das Allroundmaster »Gully Cleaner« zu sehen. Der Kehrmaschinenaufbau von Trilety sorgt für die nötige Saugleistung (Bild: RKF Bleses).
Die Firma Allroundmaster aus Saterland stellte Lösungen vor: zwei Systeme, bei denen Elektromagnete den Deckel anheben. Der Schmutzkorb wird über ein Teleskoprohr leergesaugt. Der Bediener kann mit einem Hochdruckwasserstrahl den Deckelsitz zusätzlich waschen. Dann heißt es: den Rost wieder einsetzen und ab zum nächsten Gully. Auf einem Unimog »U430« war das Allroundmaster-System »GC B 900« aufgebaut. Der 3,5-Kubikmeter-Kehrmaschinen-Aufbau von Trilety sorgt für die nötige Saugleistung. Der kleinere Allroundmaster »SKR 700« wurde an einer Aebi Schmidt »Swingo 200+« Kehrmaschine gezeigt.
Das große Besucherinteresse auf der Leistungsschau der RKF-Bleses GmbH zeigt, dass der Bedarf an moderner und umweltfreundlicher Technik groß ist, damit die Herausforderungen der Zukunft gemeistert werden können. Ganz besonders bedankte sich Henrik Krenc, Geschäftsführer der RKF-Bleses GmbH, bei den Unimog Expert Partnern des Mercedes Benz Unimog und allen beteiligten Lieferanten, ohne die diese Leistungsschau nicht so erfolgreich geworden wäre.
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