Köderschutzboxen werden Pflicht
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Gemeinden sind laut Infektionsschutzgesetz dazu verpflichtet, Ratten zu bekämpfen. Damit dabei keine Giftstoffe in die Umwelt gelangen können, wird der Einsatz von Köderschutzboxen im Kanal sowie in Wassernähe nun ausdrücklich zur Pflicht. Bei der Einführung neuer Lösungen sollte darauf geachtet werden, dass diese die neuen Anforderungen erfüllen.

Rattenköderbox in Ufernähe (Bild: ball-b).
Die Wirkstoffe in modernen Rattengiftködern sind äußerst effektiv, aber auch hochgiftig. Diese Biozide sind prinzipiell EU-weit verboten – nur für die Rattenbekämpfung gibt es eine Ausnahme. An deren Verwendung sind deshalb strenge Vorschriften geknüpft. Bereits seit mehreren Jahren muss beim Einsatz von Rattengiftködern darauf geachtet werden, dass diese nicht in Kontakt mit Wasser kommen. Allerdings wurden bei den bisherigen Vorschriften keine konkreten Vorgaben gemacht, wie dies sichergestellt werden soll. Deshalb wurden die Rodentizide teils weiterhin so eingesetzt, dass die Wirkstoffe etwa durch das ungeschützte Einhängen in die Kanalisation in die Umwelt gelangen. Um dies endgültig zu verhindern, wurden die entsprechenden Vorgaben nun überarbeitet. Ab 2026 dürfen die Rattengiftköder in Wassernähe ausdrücklich nur noch in Kombination mit Köderschutzboxen eingesetzt werden. Dies gilt im Kanal ebenso wie oberirdisch, also etwa in der Nähe von Wasserableitungssystemen, Seen oder Flüssen.
Die neuen Vorschriften gelten ab 2026, allerdings raten Experten dazu, umgehend zu handeln. »Bereits heute müssen die Verantwortlichen sicherstellen, dass es zu keinem Gifteintrag in die Umwelt kommt«, betont Jürgen Buchstaller vom deutschen Hersteller ball-b. »Zudem bieten vernetzte Köderschutzboxen viele Vorteile. Dazu gehört, dass neue Ratten-Hotspots per Funk und Cloud umgehend vom PC oder Tablet aus erkannt werden. Somit können die Hotspots direkt bekämpft werden, bevor es zu einer Verbreitung kommt. Zudem erfolgt der Gifteinsatz so stets anlassbezogen, wie es die neuen Vorschriften erfordern. Ohne Vernetzung ist dies nur mit viel Personalaufwand möglich«, so der Experte.