Elektro-Lkw bewährt sich erstmals als Streufahrzeug
Als erstes niederländisches Unternehmen hat De Jong Zuurmond drei neue MAN eTGM in seinen Fuhrpark aufgenommen. Der Wartungsdienstleister für Fern- und Wasserstraßen hat in diesem schneereichen Winter in den Niederlanden den vollelektrischen 26-Tonnen-Lkw erstmals als Winterdienst-Fahrzeug eingesetzt – mit Erfolg. Damit wurde der Nachweis erbracht, dass sich Elektro-Lkw auch problemlos bei winterlichen Temperaturen betreiben lassen.
De Jong Zuurmond ist das erste Unternehmen in den Niederlanden, das seinen Fuhrpark mit dem Elektro-Lkw MAN eTGM erweitert hat. Drei der vollelektrischen 26-Tonner setzt das Unternehmen ein. Zur Elektroflotte des langjährigen MAN-Kunden gehört außerdem ein Transporter vom Typ eTGE. Die Elektro-Lkw von MAN setzt De Jong Zuurmond für einen seiner wichtigsten Auftraggeber ein: die Behörde Rijkswaterstaat. Sie gehört zum niederländischen Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft und ist unter anderem für den Bau und die Instandhaltung nationaler Straßen und Wasserwege zuständig. Rijkswaterstaat hat De Jong Zuurmond vor einigen Jahren gebeten, auf klimafreundliche, CO2-neutrale Technik und Fahrzeuge umzustellen.
Die Erweiterung der Elektroflotte mit MAN eTGM ist ein wichtiger Baustein in der Dekarbonisierungs-Strategie des Wartungsdienstleisters. Und diese wird konsequent umgesetzt: De Jong Zuurmond erzeugt den Strom für die eTGM und den eTGE von MAN in eigenen Solar- und Windkraftanlagen.
Die vollelektrischen 26-Tonnen-Lkw von MAN haben sich schnell als effiziente Ergänzung der De Jong Zuurmond-Flotte erwiesen. Die eTGM werden überwiegend für Straßenmarkierungsarbeiten eingesetzt, in diesem Winter kam ein Fahrzeug darüber hinaus erstmals als Streufahrzeug zum Einsatz. Hier stellt sich die Frage, wie in den Niederlanden ein aufgebautes Streufahrzeug betrieben wird, wo es doch verhältnismäßig selten schneit?
Der letzte, vergleichbare Schneesturm war dort im Jahre 2010. Die Antwort ist: In den Niederlanden gibt es spezielle Streufahrzeuge. Bei entsprechendem Schneefall werden die Bauunternehmen angeschrieben, ob sie freie Kapazitäten bei ihren Kippern haben. Die freien Kipper werden dann für die Zeitdauer des Wintereinbruchs mit einem Nachrüstsystem versehen und die Silos mit dem Streugut auf der Kippfläche verzurrt.
Der Streuantrieb dieses Aufbaus wird über eine an die Radnabe angeflanschte Hydropumpe an der letzten Achse realisiert. Damit wird auch die gewünschte Proportionalität zwischen Geschwindigkeit und Streumenge hergestellt. Bei der Firma De Jong Zuurmond wurde der Streuaufbau auf dem bereits vorhandenen Wechselbrücken-System des eTGM für die Zeit des Wintereinbruchs montiert. Und dann fuhr der Elektro-Lkw über die schnee- und eisbedeckten Straßen, um zu streuen.
Die Energie für den eTGM liefern leistungsfähige Lithium-Ionen-Batterien aus dem Volkswagen-Konzern. Diese sind unter dem Fahrerhaus über der Vorderachse angeordnet, wo bei herkömmlichen Fahrzeugen der Diesel-Antriebsstrang platziert ist. Weitere Batterien befinden sich am Fahrzeugrahmen. In Schub- und Bremsphasen wird die Bewegungsenergie des Fahrzeugs in elektrische Energie umgewandelt und in die Batteriespeicher zurückgeführt. Das erhöht die Reichweite merklich.
Der eTGM wird von einem 264 kW (360 PS) leistenden Elektromotor angetrieben, der ein Drehmoment von maximal 3100 Nm erreicht. Die Fahrerkabine ist von luftgefederten Sitzen bis zur Heizung mit denselben Features ausgestattet wie andere Lkw. Nebenaggregate wie Servolenkung, Luftkompressor oder Klimaanlage werden elektrisch betrieben und über das Energiemanagement bedarfsabhängig und damit energiesparend gesteuert. Um den Einstieg in die Elektromobilität so einfach wie möglich zu gestalten, bietet MAN Truck & Bus seinen Kunden bei der Anschaffung eines eTGM mit MAN Transport Solutions eine individuelle und lösungsorientierte Beratung. Außerdem erhalten die Fahrer des MAN eTGM ein Fahrertraining durch MAN ProfiDrive, das speziell auf die Anforderungen beim Fahren eines vollelektrischen Fahrzeugs ausgelegt ist.