Kanalbetrieb setzt auf Notfallpumpencontainer

Artikel vom 27. Juli 2023
Aufbauten und Systeme für die Abfallsammlung

Um etwa bei Starkregenereignissen oder bei größeren Störungen im Kanalnetz größere Wassermengen fördern zu können, kommen häufig Notfallpumpen zum Einsatz. Der Bedarf an diesen steigt, geeignete Geräte sind aber kaum verfügbar. Deshalb hat der Kanalbetrieb der Stadtentwässerung Dortmund nach einer passenden Lösung gesucht – und jetzt von den Spezialisten der SubTech GmbH einen Notfallpumpencontainer in Betrieb genommen.

Der Notfallpumpencontainer lässt sich mit einem Lkw unkompliziert zum Einsatzort transportieren – etwa von einem Betriebshof aus (Bild: SubTech).

Der Notfallpumpencontainer lässt sich mit einem Lkw unkompliziert zum Einsatzort transportieren – etwa von einem Betriebshof aus (Bild: SubTech).

Starkregenereignisse können durch den Klimawandel in immer kürzeren Abständen auftreten. Das ist eine zusätzliche Herausforderung für Kanalnetze, die in vielen Städten ohnehin schon stark ausgelastet sind. »Wenn wir die Folgen von Unwettern oder Störungen im Kanalnetz beheben möchten, müssen wir schnell reagieren und Wasser und Abwasser, das mit Feststoffen vermischt ist, durch Pumpen fördern«, sagt Matthias Klafki, Betriebsleiter Kanalbetrieb bei der Stadtentwässerung Dortmund. Das Problem: Geeignete Lösungen sind schwer verfügbar und Hilfsorganisationen wie das Technische Hilfswerk können passende Gerätschaften nicht immer bereitstellen. Deshalb entschied sich der Kanalbetrieb der Stadtentwässerung Dortmund, eine eigene Notfallpumpe anzuschaffen.

Der Container ist voll ausgestattet, unter anderem mit einer Drehkolbenpumpe, einem Stromgenerator, geeigneten Schläuchen und einer Werkbank im Inneren (Bild: SubTech).

Der Container ist voll ausgestattet, unter anderem mit einer Drehkolbenpumpe, einem Stromgenerator, geeigneten Schläuchen und einer Werkbank im Inneren (Bild: SubTech).

Individuelle Lösung

Diese sollte in einem mobilen Container installiert sein, über einen Stromgenerator verfügen und mit Ausrüstung wie Schläuchen, Armaturen und Montagematerial voll ausgestattet sein. »Wir haben bei unserer Suche schnell festgestellt, dass es für unseren Bedarf keine Lösung gibt«, sagt Klafki. Der Bereichsleiter Kanalbetrieb ging daher auf die SubTech GmbH zu. Das Unternehmen aus dem niederrheinischen Goch entwickelt und fertigt Maschinen für die Inspektion und Sanierung von Kanalsystemen und hat sich zudem darauf spezialisiert, Lösungen für besondere Herausforderungen zu entwickeln. »Es gehört zu unserer Philosophie, technisch ausgereifte Maschinen herzustellen und dabei stets die täglichen Anforderungen der Praxis im Blick zu haben«, sagt Geschäftsführer Michael Holtermann. »Dabei muss unsere Technik den hohen Ansprüchen an Effizienz, Langlebigkeit und einfachem Handling gerecht werden.«

Für die SubTech GmbH wurde aus der Anfrage ein Pilotprojekt, an dem die Spezialisten rund ein Jahr arbeiteten. Kürzlich wurde der erste Notfallpumpencontainer dieser Art an den Kanalbetrieb der Stadtentwässerung Dortmund ausgeliefert. Dieser ist mit einer selbstsaugenden Drehkolbenpumpe ausgestattet, die über eine FU-Steuerung stufenlos bis 300 m³/h regelbar ist; sie kann Wasser und Abwasser mit Feststoffen bis zu einer Korngröße von 60 mm fördern. Zudem sind in dem Container Zubehörteile wie ein Stromgenerator, Saug- und Druckleitungen, ein Frischwassertank, eine Werkbank und ein Hochdruckreiniger zur Reinigung; und die Pumpe kann – anders als bei bisherigen Lösungen – auch im geschlossenen Zustand weiterlaufen.

Eine LED-Beleuchtung sorgt rund um den Container herum dafür, dass dieser auch in der Dunkelheit durch Verkehrsteilnehmer gut zu sehen ist (Bild: SubTech).

Eine LED-Beleuchtung sorgt rund um den Container herum dafür, dass dieser auch in der Dunkelheit durch Verkehrsteilnehmer gut zu sehen ist (Bild: SubTech).

Dank LED-Beleuchtung im Maschinen- und restlichen Containerraum können die Beschäftigten in Dortmund zudem in der Dunkelheit problemlos arbeiten; durch LED-Positionsleuchten und integrierte LED-Blitzer außen ist der Container zudem im Verkehrsraum gut zu erkennen. Zusätzliches Plus: Die Lärmemission ist gegenüber dieselbetriebenen Pumpen vergleichsweise gering und die Lösung damit anwohnerfreundlich. Schließlich kommt es nicht selten vor, dass die Pumpen nachts laufen müssen. Matthias Klafki freut sich, dass der Notfallpumpencontainer inzwischen zum Fuhrpark der Stadtentwässerung Dortmund gehört: »Jetzt haben wir eine optimale Lösung, die wir bei Notfällen in kurzer Zeit zum Einsatzort fahren können. Für die Kollegen der Rufbereitschaft ist das auch aufgrund der einfachen Bedienung eine echte Erleichterung.«

Bei SubTech unterdessen erwarten sie, dass es in Zukunft weitere Anfragen für Notfallpumpencontainer geben wird. »Der Bedarf ist schon da und wird insbesondere bei jenen Städten steigen, die größere Kanalnetze betreiben«, sagt Claas Gembler, der als Mitarbeiter im Technischen Vertrieb unter anderem mit Kommunen im regelmäßigen Austausch steht.

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